totraum 209 by Purge
Urologische Notfälle Nierentrauma Retroperitoneal auf Höhe von T12 - L3 beidseits der Wirbelsäule gelegen zählen die Nieren nicht zum Abdomen. Im Rahmen von Gewalteinwirkung auf den Bauch kann es jedoch neben einem Bauchtrauma auch zu Zerreißungen des Nierengewebes führen. Hinweis auf ein Nierentrauma gibt der Unfallmechanismus, sowie Prellmarken, Hautabschürfungen oder Hautwunden im Bereich der Nieren. Schmerzen im Nierenbereich sind ebenfalls ein Anzeichen für Verletzungen der Nieren. Aufgrund ihrer Funktion als Blutfilter kann ein Nierentrauma auch zu Blut im Urin führen. Die therapeutischen Möglichkeiten außerhalb der Klinik sind eher eingeschränkt. Außer dem Vorbeugen bzw. Kompensieren eines durch die Verletzung möglichen Blutverlust mit Konsequenz eines absoluten Volumenmangelschocks durch Schocktherapie kann nur versucht werden den Patient (z.B. mit Morphin) zu analgesieren. Nierensteinkolik Eine Nierensteinkolik wird durch Steine verursacht, die sich im harnableitenden System verklemmt haben (Nierenbecken, Harnleiter) und den Harnabfluß in die Harnblase unterbinden. Es kommt zu einem Rückstau in die Nieren. Die kolikartigen Schmerzen zeigen den Versuch der glatten Muskulatur durch zusammenziehen den Harn gegen den Wiederstand des Steins abzuleiten. Ihr periodisches Auftreten läßt sich erklären wenn man den Reizübertragungsmechanismus auf die glatte Muskulatur betrachtet. Anzeichen für eine Nierensteinkolik sind schwere, dumpfe, wellenförmige Schmerzen (Kolikschmerzen) in den Flanken, die meist in Unterbauch, Hoden/Schamlippen austrahlen. Mit diesen Kolikschmerzen einher geht meit Übelkeit und Erbrechen. Als elementare therapeutische Maßnahme bietet sich die Gabe eines Spasmolytokums (z.B. Buscopan) an. Es unterbindet das krampfartige Zusammenziehen der glatten Muskulatur und läßt die Kolikschmerzen vorerst abklingen. Akuter Harnverhalt Während bei einer Nierensteinkolik der Harnfluß von den Nieren in die Blase verhindert wird, liegt beim akuten Harnverhalt ein trotz Blasendrucks verschlossener Blasenausgang vor, der durch Tumore, Vergrößerung der Prostata oder infektiöse Blasenentzündungen verursacht werden kann. Auch akuter Harnverhalt kann zu Rückstau des Urins in die Nieren führen, was sich auf die Dauer schädigend auf das Nierengewebe auswirken kann. Ein akuter Harnverhalt läßt sich an der Unfähigkeit zur Blasenentleerung bei gefüllter Harnblase diagnostizieren. Zur Entlastung der Harnblase empfiehlt sich Punktieren oder Kathetern der Blase.
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